Vom Holztisch zum Steinaltar und vom Triklinium in den Tempel
Analyse eines Metaphorisierungsprozesses und seiner soziologischen Konsequenzen anhand der Vorstellung vom „Altar“ im frühen Christentum
DOI:
https://doi.org/10.5282/mthz/5345Abstract
Ausgehend von den antiken Vorstellungen von einem Altar und dem damit verbundenen Netz von kultischen Grundkomponenten (vom Opferritual bis hin zu einer institutionalisierten Priesterschaft) wird untersucht, welche Intentionen mit der Kultmetaphorik im frühen Christentum verfolgt werden und inwiefern dadurch die Gruppenformation entscheidend gesteuert wird – je nachdem, ob soteriologische Ziele im Vordergrund stehen, die allen Christusgläubigen gleichermaßen zugutekommen, oder ekklesiologische Ziele, die eine priesterlich-hierarchische Struktur befördern. Letzteres ist durch die kanonischen Schriften des Neuen Testaments nicht gedeckt bzw. wird bei der Kanonbildung sogar ausgeschlossen.