An den Dingen leiden
Simone Weils Fabriktagebuch. Eine Protophänomenologie materieller Beziehungsqualität?
DOI:
https://doi.org/10.5282/mthz/5349Abstract
Der folgende Beitrag befragt das Fabriktagebuch von Simone Weil, inwiefern hier ihre konkreten Beschreibungen der Arbeit an Maschinen und mit Dingen als eine protophänomenologische Analyse materieller Beziehungsqualität gelesen und verstanden werden können. Anhand der Soziologie der Weltbeziehung wird von der Annahme ausgegangen, dass auch die Dinge durch ihre konkrete materielle Beschaffenheit Anteil an Beziehungen haben und die Möglichkeit für Resonanz befördern oder beschränken. Ihre Aufzeichnungen werden daher auf die dort enthaltenen Erfahrungen von Resonanz und Entfremdung befragt und so Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Möglichkeiten eines denkenden Kontaktes mit der materiellen Welt gezogen.