Muss Glaube mit Gewissheit einhergehen?

Autor/innen

  • Veronika Weidner

DOI:

https://doi.org/10.5282/mthz/5364

Abstract

Dass auch das Zweifeln zu unserem Glaubensleben gehört, verkündete Papst Franziskus 2019 am Gaudete-Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Das sind immer noch eher ungewohnte Töne. Galt doch der Zweifel lange Zeit als Antipode des Glaubens – als Tabu, Bedrohung oder gar Sünde. Darüber hinaus wurde die Frage nach der Notwendigkeit einer Gewissheit im Glauben traditionell bejaht. Die Antwort auf diese Frage, für die ich hier plädieren möchte, lautet hingegen: Nein. Im Folgenden präsentiere ich erste Überlegungen darüber, was dafürspricht, Glauben auch anders zu denken, insofern er von Zweifel geprägt sein kann. Dazu stelle ich zur besseren Orientierung in einem Glossar vor, was ich unter Begriffen wie ‚Glaube‘, ‚Gewissheit‘ und ‚Zweifel‘ verstehe. Anschließend setze ich mich kritisch mit einem traditionellen Argument auseinander, um dann eine zeitdiagnostische Beobachtung, ein wissenschaftstheoretisches Desiderat und eine epistemologische Überlegung anzufügen.

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Veröffentlicht

18.12.2023

Ausgabe

Rubrik

Abhandlungen