Erfahrung als (Erkenntnis-)Quelle von Metaphysik
Die Postulatenlehre gegen Kant gelesen
DOI:
https://doi.org/10.5282/mthz/5373Abstract
Der Beitrag geht am Beispiel der Postulatenlehre der performativen Dimension von Metaphysik nach: Gegen Kants Annahme von der Apriorität metaphysischen Denkens wird die Postulatenlehre als sprachpragmatisch zu analysierender Reflex geschichtlicher Erfahrung erschlossen: Das Postulat von der Freiheit des Willens wird auf Gewissenserfahrungen, die Postulate von der Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele werden auf Erfahrungen von Verzicht und Leid zurückgeführt. Nach dieser Lesart ist Erfahrung sowohl genetisch als auch epistemisch die Quelle der metaphysica specialis.