Wir halten heute die endgültige Wirklichkeit in den Zeichen
Tropologische Hermeneutik bei Henri de Lubac und Simone Weil
DOI:
https://doi.org/10.5282/mthz/5416Abstract
In den Nöten des Zweiten Weltkriegs entdecken Henri de Lubac und Simone Weil unabhängig voneinander das Potential tropologischer Selbsttechniken und versuchen mit biblischen Ressourcen die Krisen und Katastrophen ihrer Zeit anders zu durch-leuchten und mögliche Auswege daraus zu formulieren. Im Hintergrund der tropolo-gischen Hermeneutik steht ein eigenständiges Offenbarungsverständnis. Dieses sieht den Interpretationsgegenstand der göttlichen Offenbarung anstatt in offenbarten Inhal-ten im gelebten Jetzt und verwendet die Heilige Schrift als dessen Interpretationswerk-zeug. Der Beitrag konturiert die jeweiligen Perspektiven von Henri de Lubac und Si-mone Weil mit einem Vorschlag, wie dieses Offenbarungsverständnis im historischen Horizont des Zweiten Weltkriegs beschrieben werden kann.