Verhältnismäßigkeit
Grundprinzip theologischer Ethik
DOI:
https://doi.org/10.5282/mthz/5480Abstract
In seiner Abschiedsvorlesung entwickelt der Verfasser das Prinzip der Verhältnismäßigkeit als Grundprinzip verantwortlichen Handelns. Anschließend wird dieses Prinzip eingeordnet und gezeigt, dass es kontextbezogene Entscheidungen und einen Normenwandel zulässt, aber auch die Einsicht wahrt, dass der gute Zweck nicht das schlechte Mittel heiligt. In Auseinandersetzung mit fundamentalethischen Positionen des katholischen Lehramts wird dann gezeigt, dass sich die vom Lehramt betonten „in sich schlechten“ Handlungen auch vom Prinzip der Verhältnismäßigkeit her denken lassen. Dies wird mit einem wissenschaftstheoretischen, handlungstheoretischen und historischen Argument begründet. In einem dritten Abschnitt wird anhand von brisanten, in der deutschen Kirche kontrovers diskutierten Themen gezeigt, welche Perspektiven sich vom Verhältnismäßigkeitsprinzip her für diese normativen Fragen ergeben