Katholische Ekklesiologie und das Menschheitsgeschick

Das Abel-Motiv und dessen vermeintliche Gefahr für die kirchliche Lehre

Autor/innen

  • Florian Klug

DOI:

https://doi.org/10.5282/mthz/5482

Abstract

Die tria-vincula-Lehre Bellarmins war oftmals der Ausgangspunkt für eine reduktionistische Sicht auf die katholische Kirche mit Überbetonung ihrer institutionellen Sichtbarkeit. Bellarmin selbst greift auf das Motiv der ecclesia ab Abel zurück, um Graubereiche der Zugehörigkeit anzuzeigen. Die Grundlagen für die Anwendung des Abel-Motivs wurden von Augustinus geschaffen, als er in der Konfrontation mit heterodoxen Gruppen um eine angemessene Ekklesiologie rang. Statt das Abel-Motiv auf eine definitive Bedeutung festzulegen, benutzt Augustinus dasselbe in topischer Weise, um im Hinblick auf den jeweiligen Diskussionspartner die eigene Argumenta tion zu entwickeln. Dadurch legt Augustinus die entscheidende Grundlage für die nachfolgende Rezeption des Abel-Motivs in jener konzeptionellen Pluralität, die über das Mittelalter in die Frühe Neuzeit reicht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfährt das Motiv eine Wiederentdeckung und findet seinen Weg über Yves Congar in den Text Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils.

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Veröffentlicht

22.07.2025

Ausgabe

Rubrik

Abhandlungen