Kybernetismus
Politische Anthropologie in der Krise
DOI:
https://doi.org/10.5282/mthz/5487Abstract
Transformationen in der Gesundheitspolitik und in der globalen Ökonomie im Zusammenhang mit der Digitalisierung lassen sich interpretieren als Realisierungen eines kybernetischen Paradigmas, welches im Folgenden als ‚Kybernetismus‘ bezeichnet wird. Das impliziert eine politische Anthropologie, die mit jenem Menschenbild inkompatibel ist, welches von Aristoteles bis Habermas entwickelt wurde und die Grundlage des liberalen, demokratischen Rechtsstaats bildet. Im medizinisch-technokratischen Menschenbild zeigt sich das deformative Potenzial der angewandten Soziokybernetik, die den Fundamenten der Demokratie widerspricht.