Religionsdialog mit Anselm?

Die Trinitätslehre als Stolperstein für das Gespräch zwischen Juden, Christen und Muslimen

Autor/innen

  • Dirk Ansorge

DOI:

https://doi.org/10.5282/mthz/5489

Abstract

Juden, Christen und Muslime glauben übereinstimmend an einen Gott, der nach Anselm von Canterbury ‚größer ist als alles, was gedacht werden kann‘. Von diesem Gott behauptet das Christentum allerdings, dass er in Jesus von Nazareth eine menschliche Natur angenommen hat. Vor diesem Hintergrund verweist der Beitrag auf Gestalten göttlicher Offenbarung in Judentum und Islam, welche dem christlichen Verständnis einer ‚Selbstmitteilung Gottes‘ nahekommen. Selbst der Begriff der ‚Inkarnation‘ ist Juden und Muslimen nicht fremd. So kann das Volk Israel als ‚Verkörperung‘ Gottes verstanden werden; ähnliches gilt für die ‚Verlautbarung‘ des Koran im Islam. Den noch erreichen beide Konzepte nicht die Lehraussage des Konzils von Nikaia, wonach das Wort Gottes ‚gleichwesentlich‘ mit Gott-Vater ist. Deshalb markieren Christologie und Trinitätslehre im Dialog der monotheistischen Religionen eine bleibende Differenz, die trotz aller Gemeinsamkeiten im Gottesbegriff zu respektieren ist.

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Veröffentlicht

22.07.2025

Ausgabe

Rubrik

Abhandlungen